Die Haut spieglt unsere Seele
Unsere Haut erwärmt sich mit einer Temperaturerhöhung um 10 °C weit mehr als die inneren Organe. Die sogenannte Kerntemperatur im Inneren des Körpers wird nur um etwa 1 °C erhöht. Dies ist so, weil die Haut mit 30 bis 33°C unter der Kerntemperatur liegt. Im Saunabad kann die Temperatur der Haut auf über 40 °C ansteigen.
Die Schweißabsonderung in Tröpfchenform kennt jeder bereits aus eigener Erfahrung; jedoch weiß nicht jeder, dass auch dann, wenn die Haut sich trocken anfühlt, täglich bis etwa einem Liter Flüssigkeit über die Haut ausgeschieden werden. Bei der sichtbaren Schweißabgabe, wie es zum Beispiel beim Saunabad der Fall ist, werden bis zu 5 L über die Haut abgegeben. Dies scheint eine unglaubliche Menge zu sein. Führt man sich dagegen die Tatsache vor Augen, dass sich rund zwei Millionen Schweißdrüsenknäuel über den Körper verteilen, ist diese Zahl erklärbar. Zu 99 Prozent besteht der Schweiß aus Wasser und zu einem Hundertstel aus organischen und anorganischen Stoffen, vorwiegend Salz.
Durch die Abgabe extrem großer Wassermengen, die an die Hautoberfläche transportiert werden, werden auch Schlackenstoffe (Schwermetalle, wei Blei und biozide Giftstoffe) über die Haut ausgeschieden. Somit wird die Haut beim Saunagang von innen heraus gereinigt, stärker durchblutet und wenn danach Kältereize durchgeführt werden (wie z.B. nach dem Kneippschen Verfahren mit dem Wasserschlauch oder die Abkühlung im Tauchbecken) werden die Blutgefäße in der Haut wieder verengt und die Haut wird dadurch gestrafft.
Eine gute Durchblutung kann die reinste Schönheitskur für die Haut sein. Die Haut wird durch Abschilferung der obersten Hautschicht erneuert, die Haut wird weicher, zarter und elastischer: Der Alterungsprozess der Haut wird bei regelmäßigem Saunabaden deutlich hinausgezögert.
Dürfen Menschen mit Hauterkrankungen Saunabaden?
Grundsätzlich sollte jeder, der an einer Hautkrankheit, wie z. B. Schuppenflechten leidet, vorher seinen Hautarzt konsultieren.
Erst recht für Menschen mit Hauterkrankungen ist das Zitat "Die Haut ist der Spiegel der Seele" eine zutreffende Beschreibung ihres Allgemeinzustandes.
Wenn die Haut krank ist, erkrankt oft auch die Seele, oder, ist die Seele krank, kann sich dies auf das Hautbild auswirken. Es gibt etliche Ansätze und Behandlungsmethoden, um diesen Kreis zu unterbrechen. Für bestimmte Hauterkrankungen gibt es jedoch immer noch keine Patentrezepte.
Es versteht sich von selbst, dass das Saunabaden mit ansteckenden Hautkrankheiten gerade in öffentlichen Saunabadebetrieben ausgeschlossen ist. Menschen mit nichtansteckenden Hautkrankheiten wie z.B. dem Atopischen Ekzem, also der Neurodermitis, sollten sich jedoch nicht davor scheuen, auch in eine öffentliche Sauna zu gehen. Mehr Menschen, als man gemeinhin glaubt, kennen das Hautbild bereits aus ihrem eigenen Umfeld. Im akuten Entzündungsstadium sollte jedoch vom Saunabad abgesehen werden, bis der "Entzündungs-Schub" vorüber ist.